BIOGRAPHIE

Die ukrainisch-deutsche Sopranistin Kateryna Kasper ist bekannt für ihre stilistische Vielseitigkeit in Oper, Oratorium und Lied. Sie tritt regelmäßig an bedeutenden Opernhäusern, Konzerthallen und Festivals weltweit auf und wird für ihre nuancierten Interpretationen und Ausdrucksstärke geschätzt.

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Jüngste Höhepunkte

Zu ihren jüngsten Erfolgen zählen ihre gefeierten Debüts an der Staatsoper Berlin als Kaiserin Arianna in Vivaldis Il Giustino und bei den Salzburger Festspielen als Sopran I in Mozarts Messe in c-Moll, sowie Rollendebüts als Venus in Mozarts Ascanio in Alba und Micaëla in Bizets Carmen an der Oper Frankfurt. Sie sang außerdem Händels Aci, Galatea e Polifemo mit dem Arion Baroque Orchestra in Montréal sowie in Basel und Wien mit dem Kammerorchester Basel unter René Jacobs. Ihre Auftritte im Oratorienbereich umfassen eine ausgedehnte Tournee mit Bachs Matthäuspassion mit dem Freiburger Barockorchester unter Francesco Corti durch Europa und Südkorea. Mit einem anspruchsvolles Programm mit Werken von Reinhard Keiser und Georg Friedrich Händel trat sie beiden Händel-Festspielen Halle unter der Leitung von Michael Schneider und La Stagione Frankfurt.

Staatsoper Berlin

Kommende Saison

In der kommenden Saison wird Kasper als Isacco in Myslivečeks Abramo ed Isacco mit dem Collegium 1704 unter Václav Luks, als Elettra in Mozarts Idomeneo mit dem Freiburger Barockorchester und als Piacere in Händels Il trionfo del Tempo e del Disinganno mit dem B’Rock Orchestra unter René Jacobs am Teatro Real in Madrid sowie in Seoul, Tokio und Tongyeong debütieren. Sie wird zudem als Mélisande in Debussys Pelléas et Mélisande beim Longborough Festival Opera ihr Debüt geben. Weitere Konzerte umfassen Haydns Schöpfung in der Tonhalle Zürich, Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuz im Konzerthaus Berlin und Bachs Weihnachtsoratorium im Wiener Konzerthaus. Zusammen mit ihren Kammermusikpartnern vom Trio Vivente wird sie Zemlinsky-Lieder interpretieren.

Oper Frankfurt

Opernengagements

Ihre Opernengagements führten sie zu Festivals in Edinburgh, Bregenz, Bergen und St. Margarethen sowie an die Los Angeles Opera, die Staatsoper Berlin und das Nationaltheater Mannheim, wo sie kürzlich die Rolle der Bellezza in Händels Il Trionfo del Tempo e del Disinganno sang. Auf einer Europa-Tournee mit dem B’Rock Orchestra unter René Jacobs übernahm sie die Partie der Orasia in Telemanns Orpheus, mit Stationen unter anderem am Liceu Opernhaus in Barcelona und im Concertgebouw Amsterdam.

  • Die FAZ (10.5.2014) attestierte Kateryna Kasper einen „grandiosen Erfolg“ in Henzes „Being Beateous“ mit dem Ensemble Moderne in der Alten Oper Frankfurt: „Transparente Höhen, eine dunkelgolden-kraftvolle Mittellage und eine hohe Affinität zu dem Henzes Werk zugrundeliegenden Gedicht von Arthur Rimbaud garantierten einen exzellenten Gesamteindruck.“
  • Als „grandios“ beschreibt auch die Frankfurter Rundschau (10.5.2014) ihren Auftritt in dem sie Henzes Solokantate „in [ihrer]traumhaft sicheren, weichen und dennoch körperlichen Stimme [...] bestrickend zu Gehör gebracht" habe.
  • Als Belinda in Dido and Aeneas (Purcel) empfand die Presse Kateryna Kaspers Stimme als „appealing“ (seenandheard-international.com) und „weich[...] und gut ansprechend[...]“ (deropernfreund.de). Ihr Spiel sei „pert and perky“ (lustig und kess) findet Kelvin Holdsworth (thurible.net, 27.8.2013): „As she attempted to comfort Queen Dido she had an obvious sense of fun and a lightness of vocal technique that would have brought anyone out of the doldrums.“
  • Als „ganz im Einklang mit ihrer Rolle“ empfand die NMZ (3.7.2013) Kateryna Kasper als Anima in Cavalieri’s „Das Spiel von Seele und Körper“ im Bockenheimer Depot Frankfurt: „Ihr hörbar beseelter Sopran bangte und blühte und beschwor etwas von der Utopie möglicher Erlösung – da war eine junge Künstlerin ‚mit viel Zukunft’ zu entdecken. Zu Recht Bravo-Rufe und rauschender Beifall.“
  • Laut dem Online Musik Magazin (1.7.2013) „[...] lässt [Kateryna Kasper] als Anima mit strahlendem Sopran aufhorchen und begeistert durch intensives Spiel“. Sie „stech[e] [...] mit ihrem wunderbar natürlichen und geradeaus gesungenen Sopran [...] hervor“ schreibt das Darmstädter Echo (4.7.2013).
  • Den kulturfreak.de (30.7.2013) „betörte [Kateryna Kasper als Anima] mit ihrer wunderbar gut fokussierten Stimme und einem engelsgleichen Klang“ und die Frankfurter Rundschau (1.7.2013) attestierte ihr eine „lebhaft durchwärmt[e], klar[e] Sopranstimme“.
  • Als „unglaublich“ empfand der FeuilletonFrankfurt (6. Juli 2013) den „Aufstieg dieser jungen Sängerin“ anlässlich Cavalieri’s „Das Spiel von Seele und Körper“ im Bockenheimer Depot Frankfurt: „Anima, die Seele, gesungen und großartig gespielt von Kateryna Kasper, Mitglied des Opernstudios, begeistert.“
  • Der Wiesbadener Kurier (18.3.2013) schrieb anlässlich einer Aufführung des Dvořák-Requiems: „Im stark geforderten Solistenquartett war die junge Sopranistin Kateryna Kasper eine Klasse für sich: Die ukrainische Sängerin, Mitglied im Opernstudio der Oper Frankfurt, brachte ihre feine, warm ummantelte und im Lyrischen tragende Stimme mit einer hoch einfühlsamen Deutung ein […].“
  • „Die Entdeckung des Abends indes war die Barbarina der jungen ukrainischen Sopranistin Kateryna Kasper aus dem Opernstudio mit ihrem feinen schlanken Sopran“ schrieb deropernfreund.de zu einer Aufführung der Hochzeit des Figaro an der Oper Frankfurt (20.12.2012).
  • Zu einem Liederabend bemerkte die Schwäbische Post dass Kateryna Kasper „mit ihrer Stimme die Menschen [bewegt]“: „Sie deklamiert die sehr schön ausgewählten Lieder [...] in differenzierter Stimmfärbung, lässt singend dennoch dem Text den Vortritt.“
  • Als „kommende Händel-Primadonna“ bezeichnete Die Rheinpfalz (3.3.2011) Kateryna Kasper bei den Händelfestspielen Karlsruhe und in den Badischen Neuesten Nachrichten (24.2.2011) schrieb man: „Ihre Stimme besitzt immense Strahlkraft, Wärme, ist ausgeglichen, von ergreifender Intensität, kurzum: wie geschaffen für Sopranekstase.“

Oper Frankfurt

Seit 2014 ist Kasper Ensemblemitglied an ihrer Heimatoper, der Oper Frankfurt, wo sie eine breite Palette von Rollen aus verschiedenen Epochen verkörperte. Dazu gehören Anima in Cavalieris Rappresentazione di anima e di corpo, Giacinta in Cestis L’Orontea, Romilda, Oriana, Angelica und Tigrane in Händels Xerxes, Amadigi, Orlando und Radamisto, Angelica in Vivaldis Orlando furioso, Susanna in Die Hochzeit des Figaro, Pamina in Die Zauberflöte, Zerlina in Don Giovanni, Antonida in Glinkas Iwan Sussanin, die Titelrolle in Flotows Martha, Gretel in Humperdincks Hänsel und Gretel, Nannetta in Verdis Falstaff, Sophie im Rosenkavalier von Strauss, Titania in Brittens Ein Sommernachtstraum und die Junge Frau in der Uraufführung von Péter Eötvös’ Der Goldene Drache, die speziell für sie geschrieben wurde und als Koproduktion mit dem Ensemble Modern aufgeführt wurde. Auch Operettenrollen wie Komtesse Anastasia in Kálmáns Die Csárdásfürstin und Valencienne in Lehárs Die lustige Witwe zählen zu ihrem Repertoire.

Konzert und Lied

Kasper hat mit zahlreichen führenden Orchestern und Ensembles gearbeitet, darunter das London Philharmonic Orchestra, das Turku Philharmonic Orchestra, das Orquestra Gulbenkian Lissabon, die Orquestra Sinfónica do Porto, das Ensemble Modern, Holland Baroque und AKAMUS. Sie war beim Telemann-Festival Magdeburg, den Händel-Festspielen Karlsruhe, der Bachwoche Stuttgart und in Grafenegg zu Gast. Konzertauftritte führten sie zu renommierten Spielstätten wie den Philharmonien in Paris, Köln und Moskau, der Elbphilharmonie Hamburg, dem Théâtre des Champs-Elysées in Paris und der Alten Oper Frankfurt.

Zusammenarbeiten

Sie arbeitete mit Regisseur*inen wie Ivor Bolton, Roland Böer, Hubert Buchberger, Constantinos Carydis, Bjarte Eike, Simone di Felice, Bernhard Forck, Michael Form, Howard Griffiths, James Hendry, Michael Hofstetter, Karsten Januschke, Hartmut Keil, Eun Sun Kim, Giuseppe Mentuccia, Fausto Nardi, Geoffrey Paterson, Raphaël Pichon, Christoph Poppen, Hans-Christoph Rademann, Helmuth Rilling, Federico Maria Sardelli, Michael Schneider, Steven Sloane, Andreas Spering, Nathalie Stutzmann, Constantin Trinks, Felice Venanzoni, Sebastian Weigle und Sebastian Zierer.

Ebenso fruchtbare Kooperationen verbinden sie mit Regisseur*inenwie Andrea Bernard, Brigitte Fassbaender, Claus Guth, Barbora Horáková, Ted Huffman, Netia Jones, Dorothea Kirschbaum, Barrie Kosky, Tilmann Köhler, Harry Kupfer, Jim Lucassen, Hendrik Müller, Cornelius Obonya, Carolin Pienkos, Hans Walter Richter, Victoria Stevens, Elisabeth Stöppler und Walter Sutcliffe.

Eine besondere musikalische Zusammenarbeit verbindet sie mit dem Dirigenten René Jacobs und ihren Kammermusikpartnern, dem Frankfurter Ensemble théâtre sans rideau, dem Trio Vivente (Kristin von der Goltz, Anne Katharina Schreiber, Jutta Ernst), dem Eliot Quartett sowie den Pianisten Dmitry Ablogin, Hilko Dumno, Marcelo Amaral und Lars Jönsson.

Diskografie

Kaspers Debütalbum O wüßt ich doch den Weg zurück … enthält romantische Lieder über Kindheit und Märchenwelten und wurde zusammen mit Hilko Dumno auf dem historischen Steinway von Richard Wagner in Bayreuth aufgenommen. 2022 erschienen Aufnahmen mit Zyklen von Schostakowitsch und Weinberg mit dem Trio Vivente, Webers Freischütz mit dem Freiburger Barockorchester unter René Jacobs (ausgezeichnet mit dem Opus Klassik) sowie ihr zweites Liederalbum Ein süßes Deingedenken, mit Liedern von Fanny und Felix Mendelssohn, eingespielt mit Dmitry Ablogin auf einem historischen Hammerflügel von 1835.

Ausbildung und Auszeichnungen

Kasper studierte bei Raisa Kolesnik an der Prokofjew Musikakademie in Donetsk, Ukraine undanschließend in Nürnberg bei Edith Wiens und in Frankfurt bei Hedwig Fassbender, unterstützt durch ein DAAD-Stipendium. In Meisterkursen arbeitete sie u.a. mit Ileana Cotrubaș, Margreet Honig und Tobias Truniger.

2014 gewann die Sopranistin den renommierten Internationalen Mirjam-Helin Gesangswettbewerb in Helsinki. Dem gingen Preise bei dem International Vocal Competition IVC (Holland), dem Queen Sonja International Music Competition (Oslo) und dem Trude Eipperle-Rieger-Liedpreis voraus.